Wie fühlt sich eigentlich er?

Veröffentlicht: 1 Oktober 2013|Aktualisiert: 1 Oktober 2013|Über assistierte Reproduktion.|

Die meisten Männer drücken ihre Gefühle auf ganz andere Art und Weise aus wie die Frauen, was aber nicht bedeutet, daß sie nicht in den Prozeß einbringen

Wie fühlt sich eigentlich er?

 

Die Art und Weise, wie Männer und Frauen ihre Gefühle zeigen, sind sehr unterschiedlich. Während die meisten Frauen ihre Besorgnis eher offen an den Tag legen –indem sie darüber sprechen, sich ihrem Umfeld öffnen oder oftmals weinen– so fällt es den Männer für gewöhnlich schwerer, ihre Gefühle auszudrücken. Dies will aber nicht heißen, daß sie nicht auch besorgt sind, wie z. B. bei einem Fruchtbarkeitsproblem. Unsere Erfahrungen und kürzlich durchgeführte Studien beweisen, daß in diesen Fällen sowohl Frauen als auch Männer ähnlich emotional betroffen sind.

In der Mehrzahl der Fälle übernimmt der Mann die Rolle des Begleiters seiner Partnerin, hört ihr zu und bietet seine Unterstützung an. Im Gegensatz zu dem, was man denken könnte, kann die anscheinend ruhige und geduldige Haltung einiger Männer auch ihre Unfähigkeit ausdrücken, nicht zu wissen, wie sie ihrer Frau in solch einer unbekannten Situation, wie z. B. eine künstliche Befruchtung, helfen können.

Sie möchten gerne helfen, wissen aber nicht wie

In anderen Fällen treffen Männer die Entscheidung, ihre Gefühle weder ihrer Frau zu zeigen noch sie mit ihr zu teilen, weil sie sie einfach schützen möchten. Sie glauben dann, daß, wenn sie ihnen ihre Besorgnis nicht mitteilen, sich auch ihre Partnerin weniger Sorgen macht. Angesichts dieses Verhaltens kann die Frau den Schluß ziehen, daß ihr Partner passiv ist oder sich nicht in ihre Lage versetzen kann, was jedoch in keinem Fall der Wahrheit entspricht. Gemäß einer Studie bezeichnen bis zu 15% der Männer die Fruchtbarkeitsprobleme als “die unangenehmste Erfahrung ihres Lebens”.

Angesichts dieser Situation stimmen die Experten darin überein, daß ausführliche Gespräche zwischen beiden Partnern von hoher Wichtigkeit sind. Dolors Cicera, Psychologin von Eugin, meint dazu: “Eine emotionale und fließende Kommunikation zwischen Mann und Frau ist hier ganz entscheidend”, und fügt noch hinzu: „Man darf nicht nur über die banalen Einzelheiten der Behandlung reden, also wann der Besuch ist oder um wieviel Uhr man das Flugzeug zu nehmen hat, sondern man muß auch fähig sein, den anderen zu fragen, wie er sich wirklich fühlt und wie er die Behandlung erlebt“.

So wird auch die emotionale Kommunikation gefördert, die nach Meinung von Olga Bautista, ebenfalls Psychologin bei Eugin, diejenige ist, bei der “nicht nur die täglichen Routineangelegenheiten, sondern auch die jeweiligen Gefühle besprochen werden“ und versichert: „Eine bessere und ausführlichere emotionale Kommunikation sorgt für ein besseres Verständnis mit unserem Partner“.

Sich in die Haut des anderen versetzen

Wenn man, bevor man den Partner beurteilt, versucht zu verstehen, wie er sich fühlt, dann versteht man auch besser, warum er sich so verhält. Es gibt zum Beispiel Männer, die ihre Freizeit völlig mit Aktivitäten wie Arbeiten, Heimwerken oder Unterhaltung ausfüllen, bevor sie mit ihrer Frau sprechen. Bei vielen von ihnen sind diese Aktivitäten nichts anderes als ein Zufluchtsort, der ihnen dabei hilft, ihren Geist zu beschäftigen und ihre Sorgen zu überwinden.

Man sollte also immer berücksichtigen, daß jeder auf seine Art und Weise reagiert und seine Gefühle ausdrückt. Das Gefühl, vom Partner begleitet und unterstützt zu werden ist hier genauso wichtig wie zu lernen, richtig und ausführlich mit ihm zu kommunizieren.

Der Aufbau einer guten emotionalen Kommunikationsbasis hilft nicht nur, um einen bestimmten Behandlungsprozeß, wie den einer künstlichen Befruchtung gemeinsam zu überstehen, sondern auch, um ein so aufregendes Projekt, wie das einer Mutterschaft vorzubereiten.

Literaturangaben:

  1. (Male) infertility: what does it mean to men? New evidence from quantitative and qualitative studies.Tewes Wischmann et Al., Heidelberg University Hospital, Centre for Psychosocial Medicine, Institute of Medical Psychology, Heidelberg, Germany. 2013.
  2. ‘The bloke can be a bit hazy about what’s going on’: men and cross-border reproductive treatment. Nicky Hudson, School of Applied Social Sciences, De Montfort University, The Gateway, Leicester LE1 9BH, UK. 2013.
  3. Experiencies of infertility: where do men fit in. L. Hinton et Al., Oxford University. 2011.
  4. Differences between husbands and wives approach to infertility affect marital communication and adjustement. Lauri A. Pasch.Fertility and Sterility. 2002

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