Die Worte der Anderen

Veröffentlicht: 13 November 2014|Aktualisiert: 13 November 2014|Über assistierte Reproduktion.|

Artikel von Kate Brian, Journalistin und Autorin von 4 Büchern zum Thema Mutterschaft und Fruchtbarkeit

Die Worte der Anderen

Wenn Sie bereits seit längerem versuchen, schwanger zu werden, und Ihren Freunden und Verwandten davon erzählt haben, haben Sie wahrscheinlich Ratschläge, Empfehlungen und Vorschläge in Hülle und Fülle bekommen. Es scheint, als hätte jeder eine Meinung zum Thema Fruchtbarkeit sowie eigene Vorstellungen davon, warum Sie Schwierigkeiten haben, schwanger zu werden, und was Sie angesichts dessen unternehmen sollten. Manchmal wirken solche Bemerkungen verletzend und belehrend und können es Ihnen noch schwieriger machen, mit einer Situation umzugehen, die ohnehin bereits kompliziert genug ist. Es ist wichtig, solche Meinungen mit einem gewissen Abstand zu betrachten und nicht zu vergessen, dass die Menschen um Sie herum Ihnen nur helfen möchten, auch wenn es manchmal nicht danach aussieht.

„Entspann dich einfach, dann wird das schon“

Zu den Dingen, die Sie besonders häufig zu hören bekommen, gehört sicher: „Du bist viel zu sehr darauf fixiert, schwanger zu werden.“ Vielleicht sagt man Ihnen, dass Sie sich einfach nur entspannen, ein paar Tage an etwas anderes denken, in den Urlaub fahren oder die Behandlung eine Zeit lang unterbrechen müssen. Möglicherweise beharrt man auch darauf, dass Sie ganz sicher sofort auf natürliche Art und Weise schwanger werden würden, wenn Sie nur aufhören könnten, sich ständig Sorgen darum zu machen. Oder man rät Ihnen sogar zur Adoption oder dazu, sich einen Hund anzuschaffen…

Jeder, der selbst mit Fruchtbarkeitsproblemen zu kämpfen hatte, weiß natürlich, wie schwierig es ist, auch nur ein paar Stunden nicht daran zu denken, geschweige denn ganze Tage oder Wochen lang. Der Versuch, sich zu entspannen, ist immer positiv zu bewerten, aber Empfängnisschwierigkeiten sind stets eine Quelle von Stress und der Wunsch nach einem Kind lässt sich nicht einfach so unterdrücken.

Fühlen Sie sich deshalb nicht schuldig: Gerade, weil Sie Fruchtbarkeitsprobleme haben, kreisen Ihre Gedanken ständig um das Schwangerwerden. Und solche Gedanken wiederum führen nicht zu Unfruchtbarkeit!

„Sieh es doch mal von der positiven Seite“

Besonders schwierig kann es sein, wenn Menschen, die bereits Eltern sind, Ihnen sagen, dass Sie die Möglichkeiten, die Sie ohne Kinder haben, voll auskosten sollten. Wahrscheinlich haben Sie schon einmal gehört, dass Sie sich glücklich schätzen können, weil Sie abends ausgehen können, wann Sie möchten, und weder Windeln wechseln noch schlaflose Nächte verbringen müssen. Vielleicht haben Freunde oder Verwandte Sie auch schon einmal gefragt, ob Sie sich überhaupt sicher sind, dass Sie wirklich Kinder haben wollen, oder haben Ihnen sogar im Scherz gesagt, dass sie Ihnen gerne ihr Kind ausleihen, wann immer Sie möchten. Solche Bemerkungen können Ihnen rücksichtslos und unhöflich erscheinen; denken Sie aber immer daran, dass Ihre Freunde und Verwandten Ihnen nur helfen möchten, auch positive Aspekte Ihrer aktuellen Situation wahrnehmen zu können.

„Du musst lernen, damit zu leben“

Menschen mit Kindern sagen Ihnen sicher auch häufig, dass „niemand ein Anrecht darauf hat, eine Familie zu haben“, dass „nicht jeder mit einem Kind gesegnet sein kann“ oder dass „das Schicksal einfach nicht gewollt hat“, dass Sie schwanger werden. Vielleicht behaupten sie auch, dass „die Natur durch Unfruchtbarkeit dafür sorgt, dass es keine Überbevölkerung gibt“, dass „es dabei um die Wahl eines Lebensstils geht, nicht um ein medizinisches Problem“ und dass sie Behandlungen der assistierten Reproduktion „nicht gutheißen können“.

Solche Aussagen gehören zu den am schwersten verdaulichen und es kann gut sein, dass Sie wütend und gekränkt sind. Wenn Sie wissen, dass bestimmte Menschen schlecht informiert sind und einen sachlich falschen Standpunkt vertreten, ist es oft klüger, es – sofern möglich – zu vermeiden, mit ihnen über Ihre Situation oder ganz allgemein über Fruchtbarkeit zu sprechen.

In der Regel versuchen Freunde und Verwandte nur, Ihnen zu helfen, können aber trotz ihrer guten Absichten manchmal Dinge sagen, die unüberlegt oder unangenehm wirken. Versuchen Sie, sich nicht von ihren Worten verletzen zu lassen – auch wenn sie die fehlgeleiteten Bemühungen der Menschen in Ihrem Umfeld leid sind. Und denken Sie auch daran, dass es für Menschen, die dies nicht am eigenen Leib erlebt haben, sehr schwierig nachzuvollziehen ist, wie belastend es sein kann, Schwierigkeiten zu haben, schwanger zu werden.

 

Kate Brian
Schriftstellerin und Journalistin
Kate Brian ist Journalistin, Schriftstellerin und Autorin von vier Büchern zum Thema Mutterschaft und Fruchtbarkeit, u.a. The Complete Guide to IVF. Nachdem sie sich selbst einer In-vitro-Fertilisation unterzogen hatte, fing Kate an, aus Patientinnensicht über das Thema Unfruchtbarkeit zu schreiben.

Derzeit arbeitet Kate mit verschiedenen Medien als Expertin zum Thema Fruchtbarkeit zusammen und hat ein eigenes Blog, auf dem sie die neuesten Berichte und Meinungen rund um das Thema Fruchtbarkeit sowie nützliche Ratschläge und Ressourcen für Menschen, die versuchen, ein Baby zu bekommen, postet.

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